Neues Interview über die Entstehung der Snowdrop Engine / The Division Zone

Wieso für The Division eine neue Engine benötigt wurde, wie diese entstanden ist und welche Architektur dahintersteckt hat Making Games jetzt in einem interessanten Interview mit Brand Art Director Rodrigo Cortes herausgefunden.

Entstehung

Vorhandene Engines bringen viele Features mit sich, doch auch Vorgaben und Engine-spezifische Eigenheiten, an denen man sich als Entwickler stets orientieren muss. Genau dies wollte Ubisoft Massive vermeiden, um ein Spiel ganz nach ihren Vorstellungen erschaffen zu können.

An important reason was to have the freedom to create the game exactly the way we would like it to be.Rodrigo Cortes

Neue Technologien und Innovationen zu verbinden, so das Motto von Ubisoft Massive und Ubisoft, setzen meist neue Features voraus, denen bisherige Engines laut Cortes auch noch nicht gewachsen wären bzw. in dieser Form noch nicht existieren.

Mit der Idee, auch in Zukunft in der Lage sein zu können, AAA-Spiele zu entwickeln und mit anderen großen Studios mitzuhalten, wurde vor 5 Jahren und noch vor der Studio-Übernahme von Ubisoft der Grundstein der Snowdrop Engine gelegt.

Desweiteren sollte sich die Engine auch der Philosophie der Entwickler fügen. Da es laut Cortes bei Ubi Massive keinen fixen Entwicklungsplan gibt, der bis zum Release abgearbeitet wird, entstehen mit der Zeit neue Ideen und Anforderungen, denen die Engine gewachsen sein muss.

Ein Open World Spiel, gepaart mit toller Grafik und vielversprechendem Gameplay – nicht oft bekommt man dies zu hören. Meist gilt es in diesem Genre abzuwägen und ein geeignetes Mittelmaß zwischen Grafik und Content zu finden, um ein lauffähiges, performantes Spiel auf den Markt zu bringen. Laut Cortes will man bei The Division aber keinerlei Kompromisse eingehen und ein Spiel mit großer grafischer Detailtreue kreieren.

We wanted our game to be extremely detailed even though we were creating a larger game world.Rodrigo Cortes

Desweiteren gibt er zu verstehen, dass mit dieser Art von Ansprüchen die Aspekte Produktion, Pipeline und Rendering zugleich angesteuert werden müssen, was ihnen jetzt die Snowdrop Engine erlaubt und bislang einzigartig ist.

Architektur

Bei The Division legte man Cortes zufolge schon von Beginn an den Fokus auf den Online-Part. «Ubisoft würde zwar über viele Engines mit Online-Kompatibilität verfügen, aber keine davon würde unseren Ansprüchen und benötigten Technologien entsprechen», so Cortes weiter.

Sofern wir dem Interview richtig entnehmen können, will man auf regionale Server-Einschränkungen verzichten, was den Spielern in weiterer Folge ermöglicht, mit allen anderen Spielern aus dem The Division Universum zusammenzuspielen, egal wo auf der Welt sich diese gerade befinden. Dies soll mithilfe vorhandener Server-Technologien realisiert werden, die über neue Wege angesprochen und gesteuert werden sowie laufend untereinander kommunizieren.

Zu den weiteren Charakteristiken der Snowdrop Engine zählen zusammengefasst Multi-Threading, für 64-bit optimiert und nicht wie andere Engines von 32- auf 64-bit konvertiert, ein besseres Memory-Management sowie das Ausnutzen der GPU auf nicht unbedingt grafischer Ebene. Mehr zu den Details der Engine findet ihr auf unserer Infoseite zur Snowdrop Engine.

Bei dieser Wald-Szene im Snowdrop-Engine Trailer könnte man annehmen, dass eine Vielzahl von unterschiedlichen Modellen für die gezeigte Atmosphäre sorgt. Rodrigo Cortes belehrt uns jetzt allerdings eines besseren, denn für die Darstellung wären lediglich ein Baum-, ein Stein- und ein Farn-Modell nötig gewesen, die mithilfe von unterschiedlichen Parametern ausgerichtet worden sind.

Der Snowdrop Engine Editor ermöglicht Artists und Level Designer das Erstellen von Umgebungen und Assets in einer noch die zuvor dagewesenen Leichtigkeit. Für das Team von Ubisoft Massive, welches im Vergleich zu anderen Studios nicht gerade groß ist, war es wichtig, diese einfachen Tools zur Hand zu haben, um gleichauf mit anderen Studios entwickeln zu können.